Am 19. Juni 1880 veranstalteten mehrere Gesangsvereine aus Salzburg einen Ausflug nach Zell am See. Sie wurden von Bürgermeister Fill, der Bürgermusik und den Frauen in Tracht am Bahnhof empfangen. Am Abend gab es in der Glashalle vom Hotel Elisabeth ein großes Konzert. Das Fest hat in Zell am See einen großen Eindruck hinterlassen, sodass der Wunsch entstand, selbst eine Chorvereinigung ins Leben zu rufen, was nach mehreren Anläufen auch tatsächlich gelang.
Über Anregung des Advokaten und späteren Bürgermeister des Marktes, Dr. Josef Müller, wurde durch ein Rundschreiben für Sonntag, den 12. November 1882 – 8 Uhr abends, eine Zusammenkunft zur Gründung der Zeller Liedertafel anberaumt.
Viele Zeller folgten dem Aufruf und neben Bezirkshauptmann Dr. Ferdinand Eberle und
Bürgermeister Josef Fill waren die höchsten Beamten, die Lehrerschaft und zahlreiche Zeller Bürger im Gasthof Lebzelter erschienen. Schon zwei Tage nach der Gründung fand die erste Gesangsprobe unter Chormeister Heldenberger statt. Es konnten ca. 40 Sänger begrüßt werden.
… trat die Liedertafel dem Deutschen Sängerbund bei. Am 12. November 1889, also genau 7 Jahre nach der Gründung wurde die Liedertafel als Verein offiziell genehmigt. Am 5. Juli 1910 fand in Zell der Spar-Cassen-Tag statt. Die Liedertafel bestieg eine auf Booten aufgebaute Plätte. Eines der Boote schöpfte Wasser und die Plätte kippte um.
Dabei fanden fünf Sangesbrüder den Tod durch Ertrinken.
1951 wurde im Gasthof Metzgerwirt mit einem „Ball in der Manege“ die Tradition des Liedertafelballes wieder aufgenommen.
Einen Höhepunkt im Jahr 1953 bildete eine Reise ins Rheinland, wo in Limburg an der Lahn, Koblenz, in Cannstadt, Bonn und Worms zahlreiche gesangliche und humoristische Auftritte erfolgten.
Am Heiligen Abend 1953 sang die Liedertafel in Schüttdorf, am Friedhof, in Thumersbach und am Stadtplatz.
Am 12. Dezember 1954 wurde durch Landeshauptmann Dr. Josef Klaus der Liedertafel für Verdienste um das Kulturleben von Zell am See die Walther-von-der-VogelweideVerdienstmedaille für Kunst und Kultur überreicht.
Zur 75-Jahrfeier im Jahr 1957 wurde der Liedertafel für die kulturellen Verdienste die silberne Haydn-Medaille überreicht.
Im Juni 1963 nahm die Liedertafel mit 35 Mann und der Knabenchor mit 40 Buben am Sängerbundfest in Salzburg teil. Vor 2000 begeisterten Zuhörern sangen die Zeller im Großen Festspielhaus und im Mozarteum.
Zugunsten der Hochwassergeschädigten von 1966 wurde ein Liederabend im Pfarrsaal veranstaltet. Bei dieser Aufführung stellten sich auch die Liedertafel Mittersill, der Singkreis Zell und das Doppelquartett „Con Anima“ aus Trier in den Dienst der guten Sache.
Am Heiligen Abend 1986 war es zum 50. Mal, dass die Liedertafel die Zeller Bevölkerung auf das Weihnachtsfest einstimmte.
Das Jahr 1988 hatte es in sich: Es wurden 110 Jahre Bürgermusik, 105 Jahre Zeller Liedertafel und 85 Jahre Trachtenverein Kitzstoana gefeiert und mit einem großen Fest mit 1400 aktiven Teilnehmern ein würdiger Rahmen geboten.
Das „Alpenländische Gasslsingen 2000“ brachte 32 Chöre aus Österreich und den Nachbarländern Italien, Slovenien und Bayern nach Zell am See.
Ein Höhepunkt des Sängerjahres 2004 war das „Festival der jungen Chöre“, veranstaltet von den Chorverbänden Österreich und Salzburg, an dem 12 Jugendchöre teilnahmen und über 4 Tage ging.
… wurde mit 23 Gesangsvereinen aus verschiedensten Länder das Gasslsingen auf 4 Tage ausgedehnt und erstmals auch Kaprun eingebunden.
Zum 125. Gründungsfest erhielt die Liedertafel durch Fahnenmutter Gunda Schwaninger eine neue Vereinsfahne gespendet.
Zum 130 Jahr-Jubiläum verzeichnete die Liedertafel 45 aktive Sänger, sechs
Ehrenmitglieder und ca. 60 fördernde Mitglieder. Nicht mehr erleben konnte es
Sangesbruder Lois Scharinger, der im April im 96. Lebensjahr verstarb. Insgesamt zählte die Liedertafel in den 130 Jahren laut Mitgliederbuch 506 Sänger.
Es war ein Jahr mit vielen Veranstaltungen, den Höhepunkt allerdings bildete das
Jubiläumskonzert im Ferry Porsche Congress und ein Platzlsingen unter Teilnahme von 14 Salzburger Chören. Ebenfalls im Congress fand im November der Ball „Zell vereint“ statt, an dem viele Zeller Vereine mit Darbietungen mitmachten. Unser langjähriger Chorleiter Prof. Rainer Straub wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Adventkonzert und Singen am Hl. Abend bildeten den Abschluss eines ereignisreichen Jahres.
Die Gesamtleitung oblag dem Komponisten und Chorleiter Hans Berger.
Im Schloss Kammer fand am 5. Juli ein AlmBittGottesdienst und anschließend ein Sängerund Musikantentreffen unter dem Motto „Bayern trifft Pinzgau“ statt. Eine wunderschöne Schützenscheibe wurde ausgeschossen, die Ina Pacalt ins Hotel Hirschen mitnehmen konnte.
Mit sieben Chören konnte am 27. September auf dem Wildkogel das Singen am Berg abgehalten werden
Unser Sangesbruder Walter Lahoda ist am 3. Oktober verstorben und am
5. November ist Sbg. Hermann Schmiderer als Folge seines Unfalles auf Bali von uns gegangen
„Sing ma im Advent“ lautete das Motto des Adventssingens in der Stadtpfarrkirche Schüttdorf. Mit dem Weihnachtssingen begleitet vom Bläserquartett der Bürgermusik, endete das Jahr 2015.
Der Dreikönigsausflug in den Gasthof Post Maishofen am 5. Jänner eröffnete das Jahr 2016.
Bei der Jahreshauptversammlung am 11. März im Hotel Alpenblick konnte unser neuer Chorleiter Raitis Cukurs begrüßt werden. Mit den Sängesbrüdern aus Mittersill konnte das Eisstockschießen und das Felberturmfest begangen werden.
Gleich drei Chöre: Kirchenchor Mittersill, Gospelchor Mittersill und Liedertafel Zell gaben sich zur Geburtstagfeier von Raitis am 5. Juni im Dietsteinhof in Mittersill die Ehre.
Ein besonderes Ereignis war die Teilnahme am 19. Internationalen Chorfest „Alta Pusteria“ im Pustertal vom 22. bis 26. Juni.
Gemeinsam mit dem Gospelchor Mittersill gaben wir am 25. September in der Kirche in Mittersill und am 15. Oktober im Congress Saalfelden zwei schöne Konzerte.
Das Adventsingen fand am 11. Dezember mit dem Titel „Weast mei Liacht umme sein“ in der Stadtpfarrkirche Schüttdorf statt. Beendet wurde das Jahr mit dem Weihnachtssingen am Hl. Abend.
2017 begann am 5. Jänner mit dem Dreikönigstreffen. Diesmal beim Pfefferbauern. Das Eisschießen gegen Mittersill ging auf der Weltmeisteranlage in Maishofen über die Bühne. Ein Auftritt im Salzburger Hof wurde von Frau Holleis mit einem fürstlichen Menü belohnt.
Bei der Generalversammlung wurde Hans Peter Oberhuber zum Obmann gewählt, Pepi Brand wurde Vize-Obmann. Neben vielen Ehrungen wurde Hans Walch für 55-jährige Tätigkeit als Fähnrich besonders gedankt. Er übergab das Amt an seinen Neffen Siegfried Walch.
Verstorben ist am 27. Juni Sbg. Franz Bernhard, dem wir am 1. Juli die Ehre am Bergfriedhof erwiesen.
Auf der Schmitten, in der Stadt und auf der MS Schmittenhöhe wurde ein Imagefilm gedreht, als Werbung für das Festival der Männerstimmen im Jahr 2018.
Nach der Teilnahme am 25-Jahrfest der Wiedergründung der Liedertafel Bad Hofgastein gab es im Oktober einen schönen Ausflug in die Steiermark.
Verabschieden mussten wir uns von Sbg. Helmuth Barth, der am 12. Oktober nach längerer Krankheit verstorben ist.
Mit dem Ensemble Hans Berger und dem Vocalensemble Unverblümt führten wir das Werk „Alpenländisch durchs Kirchenjahr“ von Hans Berger in der Stadtpfarrkirche Zell am See auf.
„Staad, staad, heit is Advent“ hieß das Adventkonzert am 10. Dezember in Schüttdorf und am 16. Dezember wirkten wir noch am Adventkonzert der Bürgermusik in der Stadtpfarrkirche Zell am See mit. Wie immer endete das Jahr mit dem Weihnachtssingen am Hl. Abend.
Beim Eisstockschießen gegen Mittersill am 14. Jänner blieb der Schraufen (incl. Bierkehre) in Mittersill.
Bei der Jahreshauptversammlung am 9. März im Hotel Hirschen konnten neben zahlreichen Ehrungen gleich vier neue Sangesbrüder angelobt werden.
Am 5. Mai nahmen wir selbstverständlich bei der gemeinsamen Jubiläumsveranstaltung der Bürgermusik, der Feuerwehr und der Stadt Zell am See teil.
Der Höhepunkt war allerdings das Festival der Männerstimmen, das vom 18. bis 21. Mai 23 Männerchöre in die Stadt brachte. Rund 600 Sänger brachten Berg und Tal und die ganze Stadt zum Klingen.
Ein trauriger Anlass war der Abschied von Sbg. Josef Jankulik am 11. Oktober, der im Alter von 95 Jahren friedlich eingeschlafen ist.
Auf Einladung der Mühlauer Sänger führte uns am 24. November nach Innsbruck, wo wir nach ein paar Liedern am Christkindlmarkt und beim Goldenen Dachl das Konzert des Chores besucht haben.
Das Adventkonzert am 9. Dezember trug den Titel „Es war a stille Nacht“. Das traditionelle Weihnachtssingen stimmte die Zeller wieder auf den Hl. Abend ein und am 31. Dezember durften wir den Jahresschlussgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Zell am See musikalisch gestalten.
Dann schlug allerdings Corona mit aller Wucht zu und verdammte uns zum Nichtstun. Einzelne Versuche, den Probenbetrieb wieder aufzunehmen, scheiterten an verschiedensten Vorschriften und Verboten und leider auch an Erkrankungen durch das Virus.
Einen echten Neustart gab es erst durch die Generalversammlung, welche am 3. Juni 2022 im Hotel Alpenblick stattgefunden hat.